online

Date: Wed, 25 Jan 2006 13:10:46 +0100
Subject: Re: WAZ vs. Krone
From: "Ivo Pukanić "
To: "peratovic zeljko"

Željko,

Ja nisam niti u kakvome sudskome sporu u Austriji u vezi toga što ti govoriš. Baš naprotiv, ja sam svjedok u sporu koga je pokrenuo WAZ protiv Dichanda zbog uvrede. Već sam bio na jednom sudskome ročištu na kojem se kao tužitelj pojavio gospodin Schuman, suvlasnik WAZ-a. No, kako je odabran krivi sud, to je bilo poništeno.
Po prvi puta čujem od tebe da se spor takve vrste vodi u Austriji. Bila je arbitraža u Švicarskoj, koju je obitelj Dichand dobila protiv WAZ-a. Niti sam ja u njoj sudjelovao niti me je netko za to pitao. Ta arbitraža nije imala nikakve veze s EPH i Hrvatskom, već se radilo oko prava tko će biti glavni urednik Kronena – čovjek iz WAZ-a ili Christof Dichand, sin Hansa Dichanda, osnivača Kronena. Dakle toliko o sudu u Austriji.
Drugo, nikada mi nitko nije rekao niti tražio od mene da se iz bilo kakvoga spora povučem. Isto tako predsjednik Mesić nikada od mene ništa nije tražio niti da napišem, niti da ne napišem a kamoli da mi od mene tražio ili me molio takve gluposti kao što je pitanje suda i moga eventualnog svjedočenja.
To ti je istina. A ti sada napiši kako ti je na savjesti.

Puki

Das Kreuz mit der "Krone"

Seither schwelt der Streit zwischen Essen und Wien - um nun heftiger aufzuflammen als zuvor. Die jüngste Attacke kommt von Dichands älterem Sohn Michael, im Hauptberuf Biobauer und eigentlich "schwarzes Schaf" der Verleger-Familie. Michael sieht durch die WAZ die Familienehre gefährdet und recherchierte auf dem Balkan, wo die Essener ebenfalls zugange sind. Dort hat er nun angeblich Skandalöses zu Tage gefördert und dem Branchenblatt "Der österreichische Journalist" verraten: Die WAZ, so Dichand junior, mache "Geschäfte mit der Mafia - und zwar wissentlich, fortgesetzt und im großen Stil". Er habe sogar "eine Menge Geld ausgegeben, um an schriftliche Beweise zu kommen". Hinter der in Kroatien tätigen "Europa Press Holding" (EPH), an der der Essener Medienkonzern Anteile hält, sei auch eine Firma namens Grupo beteiligt - eine "Mafia-Vereinigung von vier Herren", darunter auch der WAZ-Partner für Kroatien, Ninoslav Pavić. Dunkle Andeutungen machte Dichand junior auch bezüglich der Aktivitäten von WAZ-Verlagsmanager Bodo Hombach: "Das Agieren da unten" sei der Versuch, die Medienlandschaft "zu teutonisieren". Hinter der WAZ stünde die von der deutschen Politik unterstützte Industrie mit ihren massiven Interessen am Balkan und dessen Rohstofflagern. Dabei geht es Dichand freilich nicht um die Mafia, nicht um den Balkan, sondern nur um die "Krone". Denn: "Ich habe mir gedacht, das kann doch nicht wahr sein, dass man meinem Vater die Zeitung wegnehmen will."

Die Welt, Petra Stuiber, 22. Sep 2003

Leichen im Keller

In der kroatischen Hauptstadt Zagreb/Agram ist die WAZ Miteigentümerin der Massenzeitung Jutarnji list (Morgenblatt) und der Firma Europa-Press-Holding, deren kroatischer Anteilseigner Ninoslav Pavic ist. Pavic ist, wie so manche Figur aus dem kroatischen Medienwesen (in Serbien ist es nicht viel anders) eine schillernde, schwer zu definierende Erscheinung. Er - und zumindest indirekt auch die WAZ - steht hinter dem kroatischen Wochenmagazin Globus, das wieder in scharfer Konkurrenz um Auflage und Leser zum ähnlich gestalteten Magazin Nacional steht. Nach dem, was sich aus dem Interview im Österreichischen Journalist ergibt, ist der Hauptinformant des Dichand-Sohnes in Zagreb Ivo Pukanic, Besitzer des Magazins Nacional.

Zwischen Nacional und Globus bzw. der Europa-Press-Holding tobt aber ein ähnlicher Machtkampf wie zwischen Dichand und der WAZ. Dabei deutet Dichand junior Hintergründe an, die geradezu unwahrscheinlich klingen: Auf dem Balkan, so behauptet er, versuchten die WAZ, aber auch andere Gruppierungen sich "in Privatisierung befindliche verstaatlichte Industrien", aber auch "Medien" möglichst unter deutschen Einfluß zu bringen.

Carl Gustaf Ströhm, JUNGE FREIHEIT, 03. Oktober 2003

All of WAZ’s affairs

“Gruppo” is an affair which first appeared in 2000, when its main characters were imprisoned for a short period. It began with the secret purchasing of 51% of the shares of "Europapress holding" in 1995 by Miroslav Kutle, who was at the time a powerful businessman in the HDZ’s ranks. The story goes on with the signing of a secret contract between Kutle, Pavic, Vinko Grubisic (at the time owner of "Omladinska TV" from Zagreb) and the secret fourth co-owner, whose identity was speculated to be Ivic Pasalic, the person who practically controlled Franjo Tudjman in the last years of his life. According to the accusations, the idea was to buy and control the media with dirty money, for the benefit of the HDZ. However, the court investigation in this case was aborted soon after the release from custody of the main characters, who were detained for a couple of hours. Recently, the investigative bodies in Croatia, investigating the "Rotond Center" case where Kutle and Pavic are involved, have made the 'Gruppo" affair popular once again.

Medienhilfe, Press Online, Daniela Mathis, 03/11/03