Pregled posta

Adresa bloga: https://blog.dnevnik.hr/czd

Marketing

drugi o punk kongresu (2)

Internationaler Punk-Kongress lockt Veteranen und junge Fans

24.09.2004
Ekstatisch tanzt ein Punkrockfan im Kasseler Club A.R.M. zu den Klängen der deutschen Punkband Boonaraaas!.
Kassel (dpa) Zum Auftakt des ersten internationalen Punk- Kongresses in Kassel gab es doch noch so etwas wie öffentlichen Aufruhr in Form eines entblößten Hinterteils. In einer spontanen Aktion machte ein Besucher seinem Unmut über die vorangegangene Podiumsrunde Luft. Mit einem vielseitigen Programm, das neben Diskussionen mit Protagonisten der Punkbewegung und Vorträgen auch Konzerte, eine Ausstellung und ein alternatives Filmprogramm umfasst, versucht sich der bis zum Wochenende laufende Kongress dem Phänomen Punk zu nähern. Die Veranstalter erwarten mehr als 1000 Besucher.

Ausgehend von Großbritannien breitete sich der Punk in der Mitte der siebziger Jahre als Jugendprotestkultur nicht nur in Amerika, sondern auch in Deutschland und den Staaten des damaligen Ostblocks aus. Angefeuert von der hektischen, aggressiven Musik von Bands wie den «Sex Pistols», die die «Anarchy in the UK» («Anarchie im Vereinigten Königreich») ausriefen, schockten die Punks das Establishment.

Zerrissene Kleidung, schreiend bunte Haare, Irokesenschnitt, Nasenring und übermäßiger Bierkonsum prägten äußerlich das Bild einer Jugendbewegung, die sich mit den Idealen einer leistungsorientierten Massengesellschaft nicht abfinden wollte.

Inwieweit sich eine wohlgeordnete Veranstaltung wie ein Kongress - dazu noch von der Kulturstiftung des Bundes mitfinanziert - dazu eignet, dem Punk gerecht zu werden, darüber gab es schon im Vorfeld heftige Diskussionen. Die Verfechter der «reinen Lehre» sahen den Punk gewissermaßen in einen Käfig mit «Füttern verboten»-Schild verfrachtet. Befürworter sprachen von einer Chance, eine Standortbestimmung der Bewegung vorzunehmen. Der Auftakt des Treffens bestätigte eher die Kritiker: Viele Journalisten drängten sich um die wenigen originalgetreu ausstaffierten Punks.

Um die Entwicklung des Punks im totalitären System der Ostblockstaaten ging es bei einer der ersten Diskussionsrunden. So berichtete Michael «Pankow» Boelke, Frontmann der DDR-Punkband «Planlos», wie die Stasi mit aller Härte gegen die «Quertreiber» der Punk-Szene vorging. Bespitzelungen und Verhaftungen seien an der Tagesordnung gewesen und hätten das Punk-Dasein in der DDR zu einer nicht ungefährlichen Angelegenheit gemacht.

Als «letzte gesellschaftlich relevante Zuckung des Rock n Roll» wurde der Punk in anderer Runde klassifiziert. Mark Perry, britischer Fanmagazin-Herausgeber, bezeichnete die heutige Beschäftigung mit Punk als einen «reinen Nostalgietrip ohne gesellschaftliche Relevanz».

Dass der Punk entgegen aller Unkenrufe nicht tot ist, zeigte sich am ersten Konzertabend mit den slowenischen «CZD», den «Boonaraaas!» und «S.Y.P.H.» aus Deutschland, die am Donnerstag zahlreiche feierwütige Punks nach Kassel lockten.

(Internet: www.punk2004.de)

Post je objavljen 12.10.2004. u 09:20 sati.