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Sergej i Hellen........majci

Brief an die Mutter

Alte Mutter, lebst du wohl noch, bitte?
So auch ich. Sei mir gegrüßt, gegrüßt!
Und ich hoff, daß über deine Hütte
sich noch jenes Abendlicht ergießt!

Ich erfuhr, daß du wohl meinetwegen
heftig trauerst und verbirgst die Qual,
daß du oft ergehst dich auf den Wegen,
eingehüllt in deinen alten Schal.

Und dann siehst du vor dir, spät am Tage,
wie ein Bild sich aus dem Blauen löst
und ein Kerl bei einem Saufgelage
mir ein Messer in die Rippen stößt.

Doch was soll denn, Mutter, dieses Bangen?
Alles dies, das bildest du dir ein.
Selbst als Säufer hab ich das Verlangen,
vor dem Tod noch mal bei dir zu sein.

Denn wie früher bin ich noch sensibel
und ich träume nur tagein, tagaus,
daß ich bald aus meinem Leid und Übel
kehre heim in unser kleines Haus.

Ich kehr heim, wenn in den Wind, den lauen,
weiß der Garten seine Zweige streckt,
aber weck mich nicht im Morgengrauen,
wie du vor acht Jahren mich geweckt.geweckt.

Wecke nicht, was längst schon aufgegeben,
koch nicht auf, was längst schon abgekühlt.
Allzu früh hab ich in meinem Leben
Müdigkeit und Untergang gefühlt.

Und das Beten, das erspare mir auch heute!
Denn zurück ins Damals will ich nicht.
Du allein bist Hilfe mir und Freude,
du allein bist mir mein Abendlicht.


Also mach dir, Mutter, meinetwegen
keine Sorgen und vergiß die Qual.
Zeig dich nicht so häufig auf den Wegen,
eingehüllt in deinen alten Schal.



ld mama


Post je objavljen 25.01.2014. u 12:03 sati.